Walter Körber: „Ich würde alles wieder genauso machen.“
Ehemaliger SPD-Stadtrat und AWO-Vorsitzender verstorben
Am 8. Oktober 2019 ist im Alter von 90 Jahren der ehemalige Bad Vilbeler SPD-Stadtrat und Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) verstorben. Walter Körber zog kurz nach Erreichen des Rentenalters nach Fritzlar und war dort bis zu seinem Tode in der SPD und der AWO engagiert.
Für sein Engagement erhielt Walter Körber im Jahre 1986 das Bundesverdienstkreuz, zuvor schon wurde ihm der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Im Jahre 2017 erhielt er die höchste SPD-Ehrung, die Willy-Brandt-Medaille. In Bad Vilbel war Walter Körber von 1967 bis zum Jahre 1979 als hauptamtlicher Sozialdezernent tätig.
SPD und AWO Bad Vilbel erinnern nun gemeinsam an das Wirken und die unermüdliche Schaffenskraft von Walter Körber. 1951 trat er in die AWO ein und wurde dort im Jahre 1955 Vorsitzender der AWO Bad Vilbel. In diesem Ehrenamt blieb er bis zum Jahre 1988 tätig. In beeindruckender Weise hat er seine haupamtliche Tätigkeit als Sozialdezenernt mit sozialem ehrenamtlichen Engagement verbunden. In der Zeit seines Wirkens hatte die AWO Bad Vilbel 500 Mitglieder. Die Arbeit für Senioren war die Herzensangelegenheit des Verstorbenen, weiß der heutige Vorsitzende der AWO Bad Vilbel, Rainer Fich, zu berichten.
Die AWO Bad Vilbel organisierte mit Hilfe vieler ehrenamtlich engagierten Menschen von 1965 bis 1985 die Altpapiersammlung in Bad Vilbel und finanzierte so ihre soziale Arbeit. In dieser Zeit habe man etwa 100000 Zentner Papier gesammelt, berichtete der verstorbene Walter Körber einmal. In der Zeit seines Schaffens für die AWO wurden in allen Stadtteilen Seniorenclubs gegründet und zu verschiedenen Anlässen große Seniorenfeiern im Kurhaus durchgeführt. Es wurde eine Kleiderkammer betrieben, gebrauchte Möbel wurden an bedürftige neue Besitzer vermittelt, die Schülerhilfe der AWO wurde gegründet und Mutter-Kind-Kuren vermittelt. In Kooperation mit der Stadtverwaltung hat sich die AWO unter seiner Leitung auch um viele bedürftige Familien gekümmert, indem z.B. Einkaufsgutscheine verteilt wurden. Für die Besucher des Friedhofs in der Lohstraße wurde über die AWO ein Beförderungsdienst organisiert.
Das Ende seiner Tätigkeit als Sozialdezernent war auch ein tiefer Einschnitt für die Bad Vilbeler SPD. Seit seinem Ausscheiden im Jahr 1979 trugen ununterbrochen Mitglieder der CDU als hauptamtliche Dezernenten in der Stadt die politische Verantwortung.
In einem Gespräch mit Rainer Fich sagte der Verstorbene zuletzt wörtlich: „ Ich habe Tag und Nacht für das Gemeinwohl gearbeitet und immer zuletzt an mich gedacht. Ich würde alles wieder genauso machen“.
SPD und AWO Bad Vilbel werden Walter Körber ein ehrendes Andenken bewahren, erklären die heutigen Vorsitzenden Horst Seißinger (SPD) und Rainer Fich (AWO) in einem gemeinsamen Nachruf.